von Der Weg der Mitte
Warum brauchen wir so dringend Schuldige?
Irgendwer muss es doch sein …
Eltern.
Kinder.
Unternehmen.
Generationen.
Nicht Eltern oder Kinder sind das Problem.
Auch nicht CEOs oder Unternehmen.
Das eigentliche Thema liegt tiefer.
Unsere geringe Fähigkeit, Ambivalenz auszuhalten.
Wir lieben einfache Erklärungen.
Helikopter-Eltern.
Verwöhnte Gen Z.
Arrogante Unternehmen.
Überforderte HR-Abteilungen.
Schubladen beruhigen.
Aber sie verkürzen die Wirklichkeit.
Denn Realität ist komplexer und unbequemer.
Es gibt unterstützende Eltern und Übergriffige.
Es gibt Unternehmen, die entwickeln, und solche, die aussortieren.
Es gibt junge Menschen, die Orientierung suchen – nicht Bequemlichkeit.
Ambivalenz auszuhalten heißt:
- nicht vorschnell urteilen.
- nicht reflexhaft polarisieren.
- nicht alles auf ein Lager reduzieren.
Gerade in Zeiten von Wandel, Fachkräftemangel und KI brauchen wir weniger Fronten und mehr Differenzierungsfähigkeit.
Entwicklung entsteht nicht im Entweder-oder.
Sondern im Sowohl-als-auch.
Wer Ambivalenz aushält, schafft Raum für Lernen, Reife und echte Entwicklung.
Klarheit entsteht nicht durch Vereinfachung, sondern durch bewusste Differenzierung.
Wie siehst Du das?
Reflexionsfragen für Dich
- Wo greifst Du gerade zu einfachen Erklärungen, obwohl die Realität komplexer ist?
- Welches „Lagerdenken“ gibt Dir Sicherheit – und was kostet es Dich?
- Wo vermeidest Du Ambivalenz, weil sie anstrengend wirkt?
- Welche Perspektive fehlt Dir gerade noch?
- Was würde sich verändern, wenn Du das Sowohl-als-auch zulässt?
