30. Dezember 2025
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Was bewirkt Deine Art zu sprechen?

Was bewirkt Deine Art zu sprechen?

Warum ich so kommuniziere, wie ich kommuniziere.

Ich werde manchmal gefragt – explizit oder zwischen den Zeilen –, warum ich so schreibe, wie ich schreibe.

Warum ich von wir spreche.
Warum ich Du sage.
Warum ich Fragen stelle, statt Antworten zu liefern.
Warum ich nicht zuspitze, polarisiere oder vereinfache.
Warum meine Texte oft mehr Raum öffnen, als sie schließen.

Die kurze Antwort:
Weil Sprache für mich kein Werkzeug zur Durchsetzung, sondern ein Raum für Beziehung ist.

Die ganz lange Version:

Ich glaube nicht daran, dass Wirkung durch Lautstärke entsteht.
Oder durch Vereinfachung komplexer Zusammenhänge.
Oder durch klare Lager.

Ich glaube daran, dass Haltung vor Inhalt kommt.
Und dass Kommunikation immer mehr zeigt als das, was explizit gesagt wird.

Deshalb frage ich mich beim Schreiben nicht zuerst: Was will ich sagen?

Sondern:

  • Wer bin ich, wenn ich das sage?
  • Wie wirke ich und was bewirke ich bei Menschen?
  • Welche Verantwortung trage ich für das, was in und zwischen den Zeilen mitschwingt?

Wenn ich wir schreibe, meine ich keinen geschlossenen Kreis.
Ich meine einen offenen Raum.

Du, ich, alle, die mitlesen.
Menschen, die sich wiederfinden, nachdenken, widersprechen oder weiterdenken.

Wenn ich Du schreibe, ist das kein Stilmittel.
Es ist eine Einladung.

Nicht zur Zustimmung, sondern zur Selbstwahrnehmung.

Und wenn ich bewusst nicht vereinfache, dann nicht aus Bequemlichkeit, sondern aus Respekt.

Respekt vor Komplexität.
Respekt vor unterschiedlichen Erfahrungen.
Respekt davor, dass Führung, Selbstführung und Wirksamkeit selten eindimensional sind.

Ich schreibe so, weil ich an Resonanz statt Reaktion glaube.
An Bewusstheit statt Geschwindigkeit.
An Klarheit statt Kontrolle.

Weil Wirkung nie neutral ist und Bewirken immer Verantwortung bedeutet.

Wie wir kommunizieren, ist bereits Führung. Nicht erst das, was wir sagen, sondern wie.

Vielleicht ist die wichtigere Frage nicht: Was sagst Du?
Sondern: Wer bist Du, während Du sprichst, und wie willst Du in anderen nachklingen?

Reflexionsfragen für Dich

  • Wann kommuniziere ich, um Recht zu behalten, und wann, um Verbindung zu ermöglichen?
  • Welche Haltung schwingt bei mir zwischen den Zeilen mit, auch wenn ich sie nicht ausspreche?
  • Nutze ich Sprache eher, um Räume zu öffnen oder um sie unbewusst zu besetzen?
  • Wo vereinfache ich, um schneller zu wirken, und wo darf ich Komplexität bewusst stehen lassen?
  • Wie möchte ich in Menschen nachklingen, nachdem ein Gespräch mit mir endet?

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Stephan Davis

„Entdecke die Möglichkeiten“ ist ein Prinzip, dass nicht nur ein IKEA-Slogan ist, sondern viel mehr mit der Gestaltung des täglichen Miteinanders zusammenhängt. Das erfordert unkonventionelles Herangehen, Denken und Handeln. Das zeichnet mich auch im Wesentlichen aus.

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