23. September 2025
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Change Management und Widerstandsmanagement

Change Management und Widerstandsmanagement: Akute Maßnahmen mit PERMA

Widerstand im Change – normal und wertvoll

Hast Du schon einmal erlebt, dass ein Change-Projekt an Widerständen zu scheitern drohte?
Vielleicht in Form von endlosen Diskussionen, passivem Schweigen oder zähen Verzögerungen?

Widerstand ist keine Störung. Widerstand ist Energie – Ausdruck von Emotionen, Unsicherheit und Bedürfnissen.

Genau deshalb ist Widerstand ein Geschenk. Es zeigt, wo Menschen noch nicht abgeholt sind. Die entscheidende Frage lautet: Wie gehst Du damit um, wenn der Widerstand akut und spürbar wird?

Ein wirkungsvoller Rahmen dafür ist das PERMA-Modell von Martin Seligman. Es verbindet Positive Psychologie mit praxisnahen Werkzeugen, um Mitarbeitende in Veränderungsprozessen nicht nur mitzunehmen, sondern zu stärken.

Wenn Dich interessiert, wie Vertrauen in Change-Prozessen entsteht, lies auch „Wertvolles Leadership: WORT als Grundlage des Vertrauens“.

PERMA im Widerstandsmanagement: Dein Werkzeugkasten für akute Situationen

P – Positive Emotionen: Sicherheit und Vertrauen fördern

Widerstand wurzelt oft in Angst. Deine Aufgabe als Führungspersönlichkeit ist es, Räume für Sicherheit zu öffnen.

Akutmaßnahme: Zuhören – ohne zu bewerten. Ein ehrliches Gespräch, in dem Sorgen ernst genommen werden, reduziert Widerstand sofort.
Praxisbeispiel: Anstatt Argumente zu liefern, frag nach: „Was genau macht Dir Sorgen?“

E – Engagement: Aktivität statt Passivität

Passivität verstärkt Widerstand. Sobald Menschen Verantwortung übernehmen, sinkt die Bedrohung.

Akutmaßnahme: Biete sofort kleine Mitgestaltungsmöglichkeiten an – z. B. Feedbackrunden oder Pilotaufgaben.
Praxisbeispiel: Ein blockierendes Teammitglied gestaltet selbst einen Teilprozess.

R – Relationships: Beziehungen bewusst stärken

Widerstand isoliert, Verbindung löst ihn. Veränderung gelingt, wenn Vertrauen und Zusammenhalt da sind.

Akutmaßnahme: Baue kurze Check-ins oder Einzelgespräche ein. Widerständler/-innen nicht ausgrenzen, sondern einbeziehen.
Praxisbeispiel: Lade das kritischste Teammitglied bewusst zum Mittagessen ein.

M – Meaning: Sinn klarmachen

Widerstand wächst, wenn der Sinn fehlt. Menschen tragen Veränderungen eher mit, wenn sie verstehen: „Warum tun wir das?“

Akutmaßnahme: Beantworte die Sinn-Frage konkret, greifbar und individuell.
Praxisbeispiel: Erkläre nicht nur die Unternehmensstrategie, sondern zeige, welchen Beitrag jede/-r Einzelne leistet.

Mehr dazu findest Du im „Konsequenzen-Kompass“.

A – Accomplishment: Erfolge sichtbar machen

Motivation entsteht durch Fortschritt. Kleine Erfolge schwächen Widerstand und bauen Energie für den nächsten Schritt auf.

Akutmaßnahme: Feiere Quick Wins und mach Fortschritte sofort sichtbar.
Praxisbeispiel: Ein Team-Update nach einer Woche: „Durch eure Ideen konnten wir die Umstellung 20 % schneller gestalten.“

Schritt-für-Schritt: So setzt Du PERMA im Widerstandsmanagement um

  1. Informieren: Widerstandsform erkennen – offen oder verdeckt.
  2. Planen: Das passende PERMA-Element auswählen.
  3. Entscheiden: Klare Priorität setzen – was wirkt jetzt am meisten?
  4. Ausführen: Maßnahme direkt umsetzen: Gespräch, Aufgabe, Erfolg sichtbar machen.
  5. Kontrollieren: Wirkung prüfen – ist der Widerstand schwächer?
  6. Bewerten: Lernen, welches Element in dieser Situation am stärksten geholfen hat.

Widerstand ist Energie – nutze sie

Widerstand im Change ist nicht das Problem. Das Problem entsteht erst, wenn Widerstand nicht aktiv gemanagt wird. Mit PERMA hast Du einen praxisnahen Werkzeugkasten, um sofort wirksam zu reagieren. Wer auf Vertrauen, Sinn und kleine Erfolge setzt, verwandelt Widerstände in Energie – und macht den Wandel leichter, schneller und nachhaltiger.

Handlungsimpuls
Beobachte in Deiner nächsten Change-Situation: Welches PERMA-Element brauchen Deine Mitarbeitenden gerade am dringendsten?

Reflexionsfragen für Dich

  • Welche Beziehung im Team verdient gerade besondere Aufmerksamkeit?
  • Welche Form von Widerstand tritt in Deinen Projekten am häufigsten auf?
  • Welches PERMA-Element nutzt Du intuitiv bereits – und welches eher selten?
  • Wie kannst Du kleine Quick Wins sichtbarer machen?
  • Wann hast Du zuletzt den Sinn einer Veränderung für Dein Team klar benannt?

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Stephan Davis

„Entdecke die Möglichkeiten“ ist ein Prinzip, dass nicht nur ein IKEA-Slogan ist, sondern viel mehr mit der Gestaltung des täglichen Miteinanders zusammenhängt. Das erfordert unkonventionelles Herangehen, Denken und Handeln. Das zeichnet mich auch im Wesentlichen aus.

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